BDP und DGPs protestieren gemeinsam!
Der Berufsverband Deutsche Psychologinnen und Psychologen (BDP) kritisiert gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) die Pläne der Bremer Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt.
„Psychologie und gut ausgebildete Psychologen werden in der Gesellschaft gebraucht und gesucht“, moniert BDP-Präsident Prof. Michael Krämer diese äußerst besorgniserregende Entwicklung – auch in seiner Funktion als Präsident des Zusammenschlusses beider Gesellschaften in der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen. „Qualitativ hochwertige psychologische Dienstleistungen werden in vielen Bereichen verstärkt nachgefragt. In der Psychotherapie gibt es bereits heute eine deutliche Versorgungslücke, die sich in Wartezeiten auf Therapieplätzen von 14 bis 17 Wochen je nach Region abzeichnet!“
Der drastische Anstieg der Arbeitsausfälle und Frühberentungen aufgrund psychischer Störungen stelle unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen, die, wenn sie nicht gemeistert werden, das Gesundheitssystem bereits in wenigen Jahren an den Rand seiner Leistungsfähigkeit bringen können. Aus diesem Grund fordern BDP und DGPs, dass die Aufrechterhaltung des Studienangebots eine hohe Priorität haben sollte.
Seit Jahren besteht in der Psychologie eine außerordentliche Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage von Studienplätzen. Eine Schließung von Instituten in Deutschland würde die Studiensituation in den deutschsprachigen Nachbarländern, insbesondere Österreichs, belasten. Derzeit bietet die Universität Bremen einen Bachelorstudiengang in Psychologie und einen darauf aufbauenden Masterstudiengang in Klinischer Psychologie an. Bremen ist die einzige Universität im nordwestdeutschen Raum, die einen grundständigen Studiengang in Psychologie anbietet, der eine postgraduale Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten oder zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten erlaubt und damit den Zugang zu einem psychotherapeutischen Beruf ermöglicht.
Aber auch andere Berufe in der Psychologie werden nachgefragt: zum Beispiel Wirtschaftspsychologen, die bei Veränderungen für Unternehmen und Beschäftigte mitwirken, um auf die Anforderungen des gesellschaftlichen Wandels, adäquat reagieren zu können und in Betrieben entsprechende arbeitspsychologische Maßnahmen durchführen können. So kann die Wirtschaft angesichts des demografischen Wandels handlungsfähig bleiben.