Um Patientinnen und Patienten mit Traumafolgestörungen angemessen zu versorgen, bedarf es umfassender gesicherter Kenntnisse in Psychotraumatologie und in Psychotherapie von Traumafolgestörungen. Die von der DeGPT anerkannte Weiterbildung vermittelt Ihnen therapeutische Kompetenzen und Methoden für die Behandlung posttraumatischer Störungsbilder bei Erwachsenen.
Für Erwachsene mit Traumafolgestörungen stehen wirksame Ansätze zur Verfügung, die das therapeutische Vorgehen praxisbezogen auf effektive Weise ergänzen. Das Curriculum fördert die therapeutischen Kompetenzen im Sinne einer schonenden, ressourcen- und zielorientierten psychotherapeutischen Behandlung und umfasst sieben Termine plus ein bis drei Vertiefungsmodule. Das Curriculum basiert auf einem methodenintegrativen Konzept. Die traumatherapeutische Methode Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) wird in dieser Weiterbildung vertieft behandelt.
Theoretische Grundlagen der speziellen Psychotraumatherapie
Diagnostik und Differentialdiagnostik von Traumafolgestörungen
Interkulturelle Kompetenzen
Beziehungsgestaltung, insbesondere bei interpersoneller Traumatisierung
Techniken zur Ressourcenaktivierung und zur Förderung der Affektregulation
Behandlung akuter Traumafolgestörungen und Krisenintervention
Traumafokussierte Behandlung von PTBS (non-komplexe PTBS)
Behandlung komplexer Traumafolgestörungen einschließlich dissoziativer Störungen (KTBS)
Selbsterfahrung und Psychohygiene
Traumaspezifische Supervision
Mögliche Vertiefungsmodule:
Das Curriculum ist eine an den aktuellen S3-Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen Traumafolgestörungen orientierte Fortbildung und ergänzt Ihre bisherige therapeutische Arbeit um neue und vielfältig einsetzbare traumatherapeutische Methoden. Die Übungen an konkreten Fällen machen die neu erlernten Methoden praktisch greifbar und erleichtern den Transfer in den Therapiealltag.
Die Dozentinnen und Dozenten verfügen über ein sehr breites Fachwissen und gehören zu den erfahrensten ExpertInnen in Deutschland.
Voraussetzung für die Teilnahme am Curriculum ist die Anerkennung als ärztliche/r oder psychologische/r PsychotherapeutIn. Eine Zertifizierung durch die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatherapie (DeGPT) ist erst nach der Approbation möglich. Für das Curriculum Psychotraumatherapie werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin Fortbildungspunkte beantragt. Von der Psychotherapeutenkammer Berlin anerkannte Fortbildungsangebote können sich teilnehmende ÄrztInnen analog CME-Punkte auf ihrem Punktekonto anrechnen lassen.
Das dritte und letzte Modul findet im Onlineformat über die Plattform Zoom statt. Als technische Voraussetzung benötigen Sie ein Notebook/PC/Tablet mit Kamera und Mikrofon (Headset empfohlen) und eine stabile Internetverbindung. Alle anderen Moule finden im Veranstaltungshotel in Berlin Stadtteil Charlottenburg statt.
Im Seminarpreis der Präsenzseminare enthalten sind Pausen mit Verpflegung vor- und nachmittags mit Kaffee/Tee und belegten Brötchen/Kuchen, ein Mittagessen, sowie Mineralwasser und Kaffeespezialitäten ganztägig.
Das Veranstaltungshotel bietet Ihnen ein Zimmerkontingent (Übernachtung mit Frühstück) an.
Das Curriculum wird in Kooperation mit dem ID-Institut Kassel und der Berliner Akademie für Psychotherapie veranstaltet. Das Curriculum ist von der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (www.degpt.de) nach den neuen, ab 2022 gültigen Richtlinien für die Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatherapie" anerkannt. Ergänzend zum Basiscurriculum im Umfang von 120 Unterrichtseinheiten sind für die Zertifizierung das Absolvieren eines Vertiefungsmoduls im Umfang von 16 Unterrichtseinheiten, 20 Stunden traumaspezifische Supervision und ein Abschlusskolloquium nach Erlangen der Approbation verpflichtend.
Durch das Zertifikat der DeGPT sind alle Anforderungen zur Beteiligung am Psychotherapeutenverfahren der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) - bis auf die verpflichtende Teilnahme an einer Einführungsveranstaltung dazu - erfüllt. Weitere allgemeine Informationen zum Psychotherapeutenverfahren finden Sie hier.
Die Inhalte des Curriculums sind so gestaltet, dass auch die Qualifikation gemäß den Vorgaben der Psychotherapievereinbarungen für die Anwendung von EMDR als Schulen ergänzende Psychotherapiemethode im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung möglich ist.
Schäfer, I., Gast, U., Hofmann, A., Knaevelsrud, C., Lampe, A., Liebermann, P., Lotzin, A., Maercker, A., Rosner, R., Wöller, W. (Hrsg.): S3-Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung, Springer 2019.
Sachsse, U., C. Vogel, F. Leichsenring (2006). "Results of psychodynamically orientiented trauma-focused inpatient treatment for women with complex posttraumatic stress disorder (PTSD) and borderline personality disorder (BPD)." Bulletin of the Menninger Clinic 70(2): 125-144.
Cloitre, M. (2009) Effective Psychotherapies for Posttraumatic Stress Disorder. CNS Spectrums, 14 (1), 32 – 43.
Psychologische PsychotherapeutInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen
Sie erhalten einen Überblick über neurobiologische und historische Grundlagen der Traumatherapie, werden in Störungs- und Behandlungsmodelle sowie den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Trauma eingeführt. Es wird die Diagnostik und Differentialdiagnostik von Traumafolgestörungen vorgestellt. Für die Behandlung relevante juristische und versicherungsrechtliche Aspekte werden vermittelt.
In diesem Modul erlernen Sie Techniken zur Selbstregulierung bei Hochstress durch Skills und bei maligner Regression durch Arbeit mit dem Inneren Kind, mit denen sich PatientInnen von Erinnerungen an traumatische Erfahrungen distanzieren und schädigende Verhaltensweisen wie Selbstverletzungen abbauen können. Im zweiten Teil wird das kultursensible Vorgehen in der Psychotraumatherapie thematisiert.
Wie Sie Ressourcen bei Ihren traumatisierten PatienInnen aktivieren und fördern können und was alles als Ressource in der Therapie nutzbar ist, erfahren Sie in diesem Modul. Außerdem stehen im Mittelpunkt dieses Moduls die Behandlung akuter Traumafolgestörungen und die Krisenintervention unmittelbar nach extrem belastenden Ereignissen.
Im Mittelpunkt dieses Moduls steht die konfrontative Bearbeitung von Traumafolgestörungen bei non-komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Sie erlernen in diesem Modul den Einsatz der Methode EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) in Theorie und Praxis zur konfrontativen Bearbeitung von Traumafolgen im Rahmen einer Psychotherapie.
Dieses Modul fokussiert auf die Behandlung komplexer Traumafolgestörungen mit komorbider Symptomatik (kPTBS). Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und der Bindungsstörung Typ D.
Im Mittelpunkt dieses Moduls steht die Behandlung komplexer Traumafolgestörungen mit einem Schwerpunkt auf Selbstablehnung und auf komorbiden Dissoziativen Störungen. Dissoziative Phasen treten oft nach Traumata auf und stellen ein komplexes Symptom dar, das therapeutisch herausfordernd sein kann.
In themenzentrierten Selbsterfahrungsanteilen beinhaltet dieses Modul die Themen: Selbstdiagnose von sekundärer Traumatisierung sowie Burnout und Psychohygiene für TraumatherapeutInnen.