In diesem praxisbezogenen Seminar vertiefen Sie Ihr Wissen über diagnostische und psychotherapeutische Aspekte von affektiven Störungen und Trauer anhand verhaltenstherapeutischer Ansätze. Ein besonderes Augenmerk legen Sie dabei auf chronische depressive Erkrankungen und die anhaltende Trauerstörung.
Die Einschätzung, unter welchem Subtyp einer affektiven Erkrankung eine Patientin oder ein Patient leidet, ist entscheidend für die Therapieplanung. Insbesondere das Verkennen von Chronizität kann zum Scheitern von Standardtherapien führen. Ähnliches gilt für Trauerprozesse, die in Psychotherapien nicht ausreichend berücksichtigt werden. Angesichts dieser Herausforderungen bietet das Seminar praxisnahe diagnostische und therapeutische Strategien, die Sie unmittelbar in Ihre psychotherapeutische Arbeit integrieren können.
Psychopathologische und neuropsychologische Diagnostik affektiver Störungen
Einfache Trauer, verschleppte Trauer und anhaltende Trauerstörung: Begriffsklärung und Diagnostik
Verhaltenstherapie der chronischen Depression und CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System oft Psychotherapy)
Verhaltenstherapie der anhaltenden Trauerstörung und IRRT (Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy)
Radikale Akzeptanz als Skill in der Trauerarbeit
Die therapeutische Arbeit mit den verschiedenen Subtypen der Depression erfordert diagnostisches Wissen und ein flexibles therapeutisches Vorgehen. Dieses Seminar vermittelt Ihnen nicht nur theoretisches Wissen, sondern bietet auch praktische Übungen zu diagnostischen und therapeutischen Strategien. Sie erwerben Kompetenzen, um chronische Depressionen und anhaltende Trauerstörungen gezielter zu erkennen und effektiver zu behandeln.
Patientinnen und Patienten mit chronischer Depression sind schwerer zu therapieren, unbehandelt remittieren sie kaum. Störungsspezifische Behandlungsansätze basieren u.a. auf der Annahme, dass diese Erkrankung durch traumatische (Bindungs-)Erfahrungen entsteht und durch „zwischenmenschliche Ineffektivität“ aufrechterhalten wird
Es gibt Hinweise, dass die Prävalenz der anhaltenden Trauerstörung bei ca. 4 % liegt. Die Erkrankung tritt überproportional häufig im höheren Lebensalter auf. Es ergeben sich Überschneidungen mit affektiven Störungen und PTBS sowie eine häufige Komorbidität mit Angststörungen.
Der Dozent ist Verhaltenstherapeut, Klinischer Neuropsychologe (GNP), DBT- und CBASP-Therapeut und arbeitet seit vielen Jahren mit chronisch depressiven und trauernden Patientinnen und Patienten.
Dieses Seminar findet im Rahmen der Berliner Fortbildungswoche Psychotherapie 2025 statt. Die Teilnahme an den Expertenvorträgen (online) am Samstag, 06.09.2025, ist kostenfrei, sobald Sie ein Seminar in der Fortbildungswoche Psychotherapie gebucht haben. Eine Anmeldung zum Online-Vortrag ist erforderlich.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Landesärztekammer.
Brakemeier, E.-L., Schramm, E. & Hautzinger M. (2012) Chronische Depression. In Fortschritte der Psychotherapie (D. Schulte, K. Hahlweg, J., Margraf & W. Rief (Hrsg.)) Fortschritte der Psychotherapie Band 49. Göttingen: Hogrefe.
Znoj H. . (2016) komplizierte Trauer. In Fortschritte der Psychotherapie (D. Schulte, K. Hahlweg, J., Margraf, W. Rief, & Vaitl,, D. (Hrsg.)) Fortschritte der Psychotherapie Band 23. Göttingen: Hogrefe.
Köster, R. & Schmucker, M. (2016) IRRT zur Behandlung anhaltender Trauer. Stuttgart: Klett-Cotta.
Psychotherapeutische Berufsgruppen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; ÄrztInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen; Klinisches Arbeitsfeld; Psychosoziales Arbeitsfeld; Erziehungs- und Familienberatungsstellen