In diesem Seminar lernen Sie rechtlichen Rahmenbedingungen und die relevanten familienrechtspsychologischen und rechtspsychologischen Vorgaben zur Begutachtung familienrechtlicher Fragestellungen bei Missbrauch, Misshandlungen, Gewalt in der Familie und andere Arten der Kindeswohlgefährdung kennen.
Vernachlässigungen, seelische, körperliche und sexuelle Misshandlungen, Gewalt in der Familie, aber auch seelische Erkrankungen oder Suchterkrankungen der Eltern sind häufiger Anlass einer familienpsychologischen Begutachtung. Zu beurteilen sind dann Fragen zur elterlichen Sorge, zum Umgangsrecht und zu einer Fremdunterbringung des Kindes in einer Pflegefamilie, einer Wohngruppe oder in einem Kinderheim bei Vorliegen dieser Gefährdungssituationen. Im Seminar erwerben Sie Kenntnisse zu den rechtlichen Grundlagen einer familienrechtlichen Begutachtung nach den gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie zu relevanten familienrechtspsychologischen und rechtspsychologischen Vorgaben zur fachgerechten psychologischen Beurteilung dieser Fragestellungen.
Regelung der elterlichen Sorge und des Umgangsrechts bei einer Kindeswohlgefährdung nach §§ 1666, 1666a BGB, §§ 8a, 42 SGB VIII
Regelung der elterlichen Sorge bei Gefährdung des Kindes am Beispiel von Gewalt in der Familie, der Vernachlässigung, Misshandlung oder des sexuellen Missbrauchs sowie bei Suchterkrankung und seelischer Erkrankung der Eltern bzw. eines Elternteils
Rückführung des Kindes in die Herkunftsfamilie aus der Pflegefamilie nach § 1632 Abs. 4 BGB
Sonderfragen und Sondertatbestände: Z.B. Inobhutnahme des Kindes nach § 42 SGB VIII oder Wegnahme des Kindes vom Stiefelternteil nach § 1682 BGB.
Durch das Seminar werden Sie befähigt, familiengerichtliche Fragestellungen bei Kindeswohlgefährdung adäquat zu beurteilen und zu beantworten.
Dieses Seminar eignet sich als einführendes Grundlagenseminar für den familienrechtspsychologischen Anwendungsbereich: Familienrechtliche Fragestellungen bei Kindeswohlgefährdung nach § 1666, 1666a BGB, §§ 8a, 42 SGB VIII
Es ist der zweite Teil einer zweiteiligen Seminarreihe zu familienrechtlichen Fragestellungen. Die beiden Seminare mit jeweils zwei Fortbildungstagen stehen in einem engen inhaltlichen Zusammenhang und sind aufbauend miteinander abgestimmt. Teil eins findet am 29,/30. März 2025 statt.
Alle, F. (2017). Kindeswohlgefährdung. das Praxishandbuch. Freiburg im Breisgau: Lambertus.
Ahnert, L. (Hrsg.) (2019). Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung. 5. Auflage. München: Reinhardt.
Arbeitsgruppe Familienrechtliche Gutachten (2019). Mindestanforderungen an die Qualität von Sachverständigengutachten im Kindschaftsrecht. 2. Auflage. Berlin: Deutscher Psychologen Verlag (bei dieser Schrift handelt es sich um eine zentrale und richtungweisende Vorgabe für alle familienrechtlichen Sachverständige; die Schrift ist aus dem Internet kostenfrei abrufbar).
Balloff, R. (2022). Kinder vor dem Familiengericht. 4. Auflage.Baden-Baden: Nomos.
Dettenborn, H. (2021). Kindeswohl und Kindeswille. 6. Auflage München:Reinhardt.
Dettenborn, H. & Walter, E. (2022). Familienrechtspsychologie. 4. Auflage. München: Reinhardt.
Hundt, M. (2022). Kinderschutz nah dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz. Regensburg: Walhalla.
Kepert, J., Dexheimer, A., Feist-Ortmanns, M. Kepert, S. & Macsenaere, M. (2021). Praxishandbuch Kinderschutz für Fachkräfte und insoweit erfahrene Fachkräfte.Köln: Reguvis.
Salzgeber, J. (2020). Familienpsychologische Gutachten. Rechtliche Vorgaben und sachverständiges Vorgehen. 6. Auflage. München: Beck.
Salzgeber, J., Bretz, E. & Bublath, K. (2022). Arbeitsbuch familienpsychologische Gutachten. Arbeitshilfen für ein sachverständiges Vorgehen bei der familienrechtspsychologischen Begutachtung. 2. Auflage. München: Beck.
Zumbach, J., Lübbehüsen, B., Volbert, R. & Wetzels, P. (2020). Psychologische Diagnostik in familienrechtlichen Verfahren. Göttingen: Hogrefe.
Zeitschriften:
Neue Zeitschrift für Familienrecht (NZFam)
Rechtspsychologie (RPsych)
Zeitschrift für das gesamte Familienrecht (FamRZ)
Zeitschrift für Kindschaftsrecht und Jugendhilfe (ZKJ)
PsychologInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; Studierende (Studierende Master, Master kurz vor dem Abschluss)