Vielfach übersehen, fehldiagnostiziert und fehlbetreut, geht es um die Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung von Menschen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD): Diagnostik, Screening und mögliche therapeutische Zugänge.
Trotz der 2016 publizierten deutschsprachigen FASD Leitlinien bleibt die Unterdiagnostik dieser komplexen, vielfach äußerlich nicht sichtbaren Beeinträchtigungen sowohl für Kinder-, Jugendlichen- als auch Erwachsenentherapeutinnen und -therapeuten ein Problem. Wird die Behandlung nicht auf diese Patientinnen und Patienten abgestimmt und an ihre Beeinträchtigungen angepasst, bleiben sie diejenigen, die aus therapeutischen Settings als behandlungsresistent und unkooperativ herausfallen. Auch in der Familientherapie können Familiendynamiken bei übersehener FASD missinterpretiert werden. Bspw. gehört entgegen aller Erwartungen ein hoher Sozialstatus in Deutschland zu den Risikofaktoren.
Einführung in die FASD Diagnostik (auch DSM 5) unter besonderer Berücksichtigung der Beeinträchtigungen der exekutiven Funktionen
Screeningansätze für die psychotherapeutische Praxis
Überblick über sekundäre, komorbide Störungen und Gefährdungen
Interventionen – mögliche Zugänge
Hilfestellung für die praxisorientierte Einschätzung von Schweregraden
Sie werden befähigt, Menschen mit FASD zu identifizieren und bei Bedarf eine spezialisierte Diagnostik anzubahnen. Sie haben ferner eine erste Orientierung für die Anpassung Ihrer therapeutischen Settings an die Verhaltensbesonderheiten von Menschen mit FASD sowie möglicher Therapieschwerpunkte.
Die Dozentin hat an der S-3 Leitlinie zur Diagnostik der Fetalen Alkoholspektrumsörungen (FASD) mit gearbeitet. Im Rahmen des FASD-Fachzentrums, das sie leitet, hat sie die ersten Betreuungsprojekte im Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenenbereich (Eingliederungshilfe) aufgebaut. Im Rahmen eines Forschungsprojektes entwickelte sie ein psychoedukatives Gruppenangebot zunächst für suchtbelastete Menschen mit FASD, das inzwischen auf Jugendliche und Erwachsene mit FASD (auch ohne Suchtbelastung) erweitert wurde und von der zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert ist. Gemeinsam mit Kooperationspartnern entwickelte sie eine Weiterbildung zur FASD-Fachkraft, ist als FASD-Fortbildnerin unterwegs und hat zu einem breiten Spektrum FASD-relevanter Themen publiziert.
Das Seminar findet über die Plattform Zoom statt. Als technische Voraussetzungen benötigen Sie ein Notebook/PC mit Kamera und Mikrofon (Headset empfohlen) und eine stabile Internetverbindung.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Landesärztekammer.
Becker, G., Hennicke, K., Klein, M., Landgraf, M.N. (2020). Erwachsene mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen – Diagnostik, Screening, Intervention, Suchtprävention. Berlin: de Gruyter
Häßler Frank, Weirich Steffen, Reis Olaf (2017): Fetale Alkoholspektrumstörungen und Delinquenz ; Erschienen in: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie | Ausgabe 4/2017
Die Drogenbeauftrage der Bundesregierung (Hrsg.) (2017). Stressreduktion bei FASD Betroffenen, deren Bezugspersonen und sozialer Umwelt durch Elterncoaching - Ein Handbuch zum Coaching von Bezugspersonen FASD Betroffener
Jost, A.& V. Wirth, J. (Hrsg.) (2017). Mehrperspektivisches Arbeiten in der Kinder- und Jugendhilfe. „Steven M.“ – ein Junge mit FASD. Stuttgart: Kohlhammer
FASD und Schule – Eine Handreichung zum Umgang mit Schülern mit Fetaler Alkoholspektrumstörung Idstein: Schulz-Kirchner Verlag
Landgraf Mirjam N., Hoff Tanja (2019). Fetale Alkoholspektrumstörungen. Diagnostik, Therapie, Prävention. Stuttgart: Kohlhammer
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; ÄrztInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen; BeraterInnen; Klinisches Arbeitsfeld; Psychosoziales Arbeitsfeld; Suchtberatung; Erziehungs- und Familienberatungsstellen; Studierende (Studierende Master, Master kurz vor dem Abschluss)
Das Seminar findet über die Plattform Zoom statt. Als technische Voraussetzungen benötigen Sie ein Notebook/ PC mit Kamera und Mikrofon (Headset empfohlen) und eine stabile Internetverbindung.
Eine stabile Datenverbindung und für das Seminar erforderliche und funktionierende Hardware (Rechner, Bildschirm, Lautsprecher/Kopfhörer/Headset, Mikrofon, Kamera) sind im Vorfeld der Seminarteilnahme durch die Teilnehmenden sicher zu stellen.