Wie selbstkritisch sind Sie in therapeutischer Praxis und Privatleben? Wie stark „funktionieren“ Sie und treiben sich an? Und wie kann es gelingen, sich für mehr Zeit und Raum in Sachen Selbstfürsorge zu entscheiden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des sehr praxisorientierten Seminars mit Selbsterfahrungsanteilen und Austausch in Kleingruppen.
Viele Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten widmen sich intensiv ihren Patienten, neigen aber gleichzeitig zu einer stark selbstkritischen Haltung gegenüber ihrer Arbeit und ihrem Privatleben. Dabei vernachlässigen sie oft ihre eigene Selbstfürsorge. Die eigene therapeutische Kompetenz, bereits erzielte Erfolge und Ressourcen können oft nicht ausreichend gewürdigt und wahrgenommen werden. Auch im privaten Umfeld kann sich der sogenannte „innere Kritiker“ mit selbstkritischen Äußerungen zu Partnerschaft, Familie und vielem mehr melden. In diesem selbsterfahrungsorientierten Workshop lernen Sie verhaltens- und hypnotherapeutische Methoden, die Sie darin unterstützen können, endlich mitfühlender, freundlicher und fürsorglicher mit sich selbst umzugehen.
Kurze theoretische Einführung zum „inneren Kritiker“
Anhand von Fallbeispielen und eigener Selbsterfahrung: Die innere kritische Instanz verstehen und würdigen lernen sowie Impulse für mehr Selbstfürsorge setzen
Verhaltenstherapeutische und hypnotherapeutische Strategien im Umgang mit dem eigenen inneren Kritiker:
Vorstellung eines Modells innerer Anteile
Verstehen der biografischen Funktionen des inneren Kritikers
Erarbeiten selbstkritischer „Giftsätze“ und fürsorglicher Affirmationen in Kleingruppen
Vorstellung des „Kritiker-Interviews“
Stärkende Gruppentrance
Emotionsregulierende Techniken wie die „Hand aufs Herz“-Trance zur Förderung von Selbstmitgefühl
Einflechten hilfreicher Geschichten und Metaphern
Konkrete Erarbeitung neuer, selbstfürsorglicher Verhaltensmuster in Kleingruppen
Aktivierung des inneren Kritikers als konstruktive Ressource
Setzen eines Impulses für ein konkretes Veränderungsziel in der Selbstfürsorge („Selbstfürsorge-Rezept“)
Wie wäre es, den „inneren Kritiker“ als Verbündeten zu betrachten? In diesem Seminar erhalten Sie wertvolle Anregungen, um mit dem eigenen inneren Kritiker und anderen hilfreichen inneren Anteilen in einen konstruktiven Dialog zu treten. Sie lernen, Ihre innere kritische Instanz besser zu verstehen, zu würdigen, idealerweise zu utilisieren und sie so für die eigene Zielerreichung einzusetzen. Der Workshop kann der Auftakt sein, sich selbst mit den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen ernster zu nehmen.
Der Dozent ist Psychologischer Psychotherapeut für Verhaltenstherapie. Er führt das Zertifikat „Klinische Hypnose“ der Milton-Erickson-Gesellschaft (M.E.G.) und ist in eigener verhaltenstherapeutischer Praxis mit Kassenzulassung in Duisburg niedergelassen. Darüber hinaus ist er als Dozent, Coach und Supervisor tätig.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Landesärztekammer.
Pigorsch (2019): Der innere Kritiker von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Selbstabwertung und übertrieben Zweifel entmachten. Weinheim: Beltz.
Pigorsch (2023): Freundschaft mit dem inneren Kritiker schließen. Paderborn: Junfermann.
Brahm (2011): Die Kuh, die weinte. Buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück. München: Lotos.
Peichl (2013): Innere Kritiker, Verfolger und Zerstörer. EinPraxishandbuch für die Arbeit mit Täterintrojekten. Stuttgart: Klett-Cotta.
PsychologInnen; Psychotherapeutische Berufsgruppen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; ÄrztInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen; Suchtberatung; Sexualberatung; Erziehungs- und Familienberatungsstellen
Das Seminar findet über die Plattform Zoom statt. Als technische Voraussetzungen benötigen Sie ein Notebook/ PC mit Kamera und Mikrofon (Headset empfohlen) und eine stabile Internetverbindung.
Eine stabile Datenverbindung und für das Seminar erforderliche und funktionierende Hardware (Rechner, Bildschirm, Lautsprecher/Kopfhörer/Headset, Mikrofon, Kamera) sind im Vorfeld der Seminarteilnahme durch die Teilnehmenden sicher zu stellen.