Einsamkeit beeinflusst die Gesundheit und Lebensqualität erheblich. Dieses Seminar vermittelt ein umfassendes Verständnis davon, was Einsamkeit auszeichnet, welche Mechanismen ihr zugrunde liegen und welche Interventionsmethoden genutzt werden können, um Betroffenen zu helfen.
Nicht nur politisch gewinnt Einsamkeit zunehmend an Bedeutung: Wissenschaftliche Erkenntnisse legen längst nahe, dass Einsamkeit Menschen jeden Alters betrifft und weitereichende Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben kann. Dieses Seminar soll aktuelle wissenschaftliche Befunde zu der Prävalenz von Einsamkeit, ihren gesundheitlichen Folgen und ihren zugrundeliegenden psychologischen und biologischen Mechanismen vermitteln. Zusammen wird darauf aufbauend in Kleingruppen und im kollegialen Austausch erarbeitet, welche Interventionsmöglichkeiten bestehen, um Betroffenen helfen zu können.
Definition, Konzepte und Prävalenz der Einsamkeit
Erfassung von Einsamkeit: Methoden und Instrumente
Psychologische und neurobiologische Mechanismen der Einsamkeit
Implikationen von Einsamkeit für soziale Interaktionen
Einsamkeit und psychische Gesundheit: Zusammenhänge mit und Abgrenzung von psychischen Erkrankungen
Praktische Interventionen und Therapieansätze
Aufbauend auf einer wissenschaftlichen Einführung in das Thema lernen Sie, welche Techniken geeignet sind, um Einsamkeit zu reduzieren. Sie erhalten Einblicke in kognitive Verzerrungen und neurobiologische Veränderungen, die mit Einsamkeit einhergehen und lernen, inwiefern Einsamkeit ein Risikofaktor für Erkrankungen ist – aber auch worin sie sich von psychischen Erkrankungen unterscheidet.
Dass Einsamkeit ein Risikofaktor für Erkrankungen sowie einer vorzeitigen Sterblichkeit ist, überrascht noch immer viele. Bisher fehlend entsprechend einheitlichen Interventionen, um Einsamkeit auf politischer, aber auch auf individueller Ebene anzugehen. Ziel der bisherigen Forschungsarbeit der Dozentin war es daher, psychobiologische Grundlagen von Einsamkeit aufzudecken, um darauf aufbauend die Entwicklung wissenschaftlich fundierter und neurobiologisch unterstützter Interventionen voranzutreiben.
Hinweis zum Kompetenzgewinn für psychotherapeutische Berufsgruppen: Einsamkeit ist nicht nur wesentlicher Bestandteil vieler psychischer Erkrankungen wie zum Beispiel Depression oder Angsterkrankungen, sondern ist auch einer der größten Risikofaktoren für das Ausbilden dieser Störungsbilder. In diesem Seminar lernen Sie, welche Aspekte Einsamkeit mit der ihr verwandten Psychopathologie teilt, aber auch, was Einsamkeit im Unterschied zu den Erkrankungen auszeichnet, um in Interventionen zielgerichtet das anzugehen, was Einsamkeit fördert und aufrechterhält.
Das Seminar ist auch für (Master-)Studierende (Psychologie, Medizin) in fortgeschrittenen Semestern geeignet, wenn Vorkenntnisse zu therapeutischen Techniken, Methoden des Coachings oder der Behandlung psychischer Erkrankungen bestehen.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärzte und Ärztinnen anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie von Ihrem Ansprechpartner bei Ihrer Landesärztekammer.
Cacioppo, J. T., Patrick, W. (2008). Loneliness: Human Nature and the Need for Social Connection.
New York City, NY, USA: Norton.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; ÄrztInnen; Coaches + SupervisorInnen; BeraterInnen; Studierende (Studierende Master); Andere Berufe mit fachlichem Bezug