Psychopathologisch bedingte Einschränkungen der Aussagetüchtigkeit und entwicklungspsychologische Grundlagen für die Beurteilung kindlicher ZeugInnen sind wesentliche Inhalte des Seminars. Besonderes Augenmerk gilt auch der Entstehung von Scheinerinnerungen bei Bezeugenden.
Die Glaubhaftigkeit von ZeugInnenaussagen kann durch psychopathologisch bedingte Einschränkungen beeinträchtigt sein. Zuverlässigkeitsmindernde Einflüsse ergeben sich durch Persönlichkeitsstörungen sowie psychiatrische Störungsbilder und Scheinerinnerungen bei Kindern und Erwachsenen. Im Seminar lernen Sie, diese Einschränkungen zu beurteilen und die individuellen Kompetenzen der Bezeugenden als Referenzwerte für die Beurteilung der Aussage einzuschätzen. Dabei werden der Kompetenz-Leistungs-Vergleich und die Motivationsanalyse als wesentliche Methoden vorgestellt.
Entwicklungsbedingte und psychopathologisch bedingte Einschränkungen der Aussagetüchtigkeit
Auswirkung psychischer Störungen (PST, PTBS) auf die Zuverlässigkeit der Aussage
Kompetenzanalyse und Bedeutung einer Motivationsanalyse
Grenzen der Inhaltsanalyse
Anhand praxisnaher Erläuterungen und Beispiele befähigt Sie das Seminar, Einschränkungen der Aussagetüchtigkeit und Aussagezuverlässigkeit bei Bezeugenden zu erkennen und in ihrer Bedeutung für die Aussagebeurteilung einzuschätzen. Psychopathologische Einschränkungen und entwicklungspsychologische Besonderheiten werden ebenso berücksichtigt wie die Grenzen der Inhaltsanalyse.
Steller, M. (2019): Die Entdeckung der Scheinerinnerung. In: R. Deckers, G. Köhnken (Hrsg.) 3. Aufl.: Die Erhebung und Bewertung von Zeugenaussagen im Strafprozess. Berlin: BWV, S. 71-96.
Steller, M. & Böhm, C. (2008): Glaubhaftigkeitsbegutachtung bei Persönlichkeitsstörungen. Zeitschrift für Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, 1, S. 37-45.
Volbert, R. (2004): Beurteilung von Aussagen über Traumata - Erinnerungen und ihre psychologische Bewertung. Bern: Verlag Hans Huber.
Volbert, R. & Dahle. K. (2010): Forensisch-psychologische Diagnostik im Strafverfahren. Göttingen: Hogrefe, S. 18-66.
PsychologInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; Studierende (Studierende Master, Master kurz vor dem Abschluss)