Der Atem wird in vielen Kulturen mit Lebensenergie gleichgesetzt und gilt als Bindeglied zwischen Körper und Geist. In diesem Seminar erarbeiten Sie physiologische Grundlagen, üben und erleben Atemtechniken am eigenen Leib und diskutieren mögliche Einsatzfelder in der Psychotherapie.
Populärwissenschaftlich und popkulturell ist die Auseinandersetzung mit dem Atem derzeit ein Trend. Die Arbeit mit dem Atem ist jedoch auch ein jahrtausendealter Ansatz zur Kultivierung des Seins und seit gut hundert Jahren gibt es Atemtherapien mit tiefenpsychologischem Hintergrund. In diesem Seminar lernen Sie die physiologischen und kulturgeschichtlichen Hintergründe verschiedener Atemübungen kennen. Sie erfahren, wie diese gezielt zur Förderung von Entspannung, Konzentration, Selbstwahrnehmung und Aktivierung eingesetzt werden können. Anhand theoretischer Grundlagen und praktischer Übungen erfahren Sie das Wichtigste zu dem störungsspezifischen psychotherapeutischen Einsatz und Nutzen dieser vielfältigen Methoden.
Physiologische und kulturhistorische Herleitung
Techniken zum Abbau von Stress und Angst
Förderung von Konzentration und Fokus
Förderung der Selbstwahrnehmung
Atemmuster und Emotion
Aktivierende Atmung zur Depressionstherapie und als Exposition (Ängste, PTBS)
Praktisches Üben
Wirksamkeitsforschung
In diesem Seminar erleben Sie die Kraft unterschiedlicher Atemtechniken durch Übungen und eindrucksvolle Selbsterfahrung. Über die fachliche Auseinandersetzung lernen Sie, wie Sie die unterschiedlichen Atemübungen gezielt und stimmig in verschiedenen Therapiesituationen individuell und patientengerecht integrieren können. Sie erweitern Ihr psychotherapeutisches Repertoire mit Techniken, die Sie für sich selbst aber auch für die Arbeit mit Ihren Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Störungsbildern nutzen können.
Der Dozent ist seit vielen Jahren als Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis tätig mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie, Prävention, Stressmanagement. Er ist Qi Gong und Taiji Kursleiter und wendet diese Verfahren sowohl in der Prävention als auch in Einzel- und Gruppentherapien an.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Landesärztekammer.
Ott, U. & Epe, J. (2018). Gesund durch Atmen. Ein Neurowissenschaftler erklärt die Heilkraft der bewussten Yoga-Atmung. München: O.W.Barth.
Loew, T. (2019). Langsamer atmen, besser leben. Gießen: Psychosozial-Verlag.
Kaur Victoria, H. & Caldwell, C. (2013). Breathwork in body psychotherapy: Clinical applications. Body, Movement and Dance in Psychotherapy: An International Journal for Theory, Research and Practice. 8:4, 216-228.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; Ärztliche PsychotherapeutInnen; Studierende (Master kurz vor dem Abschluss); Andere Berufe mit fachlichem Bezug