In diesem Seminar werden neben entwicklungspsychologischen Aspekten die Grundlagen der Exploration der Kinder (u.a. Setting, Aufklärung, Gesprächsführung, Fragetechniken in Abhängigkeit vom Alter des Kindes) im Rahmen der familienpsychologischen Begutachtung vermittelt. Praktische Übungen vertiefen das Erlernte.
Das Seminar vermittelt wesentliche Inhalte zur Kinderexploration im Rahmen der familienpsychologischen Begutachtung. Hierzu werden entwicklungspsychologische Grundlagen vorgestellt sowie auf welche Aspekte je nach Alter des zu explorierenden Kindes zu achten ist. Die Planung, konkrete Durchführung und Auswertung der Kinderexplorationen werden vorgestellt. Weiter werden Interventionsmöglichkeiten bei auftretenden Schwierigkeiten (z. B. Exploration jüngerer Kinder), spezifische Themenbereiche (z. B. Misshandlung, Vernachlässigung, Hinweise auf Besonderheiten beim Hinwirken auf Einvernehmen), explorationsunterstützende Testverfahren und Fragetechniken aufgezeigt. Auf die Dokumentation und schließlich Verschriftlichung im Gutachten wird eingegangen. Anhand von unterschiedlichen praktischen Übungen wird das theoretische Wissen vertieft.
Entwicklungspsychologische Aspekte
Vorbereitung und Planung
Konkrete Durchführung je nach Alter der Kinder: Aufklärung, Fragetechniken, Explorationsleitfäden, spezifische Themenbereiche, Suggestion
Was bildet der Kindeswille ab? (Beziehungen, Bindungen, bedingte Bindungsstrategien, Ausdruck von Loyalitätskonflikten, Wunsch nach Gerechtigkeit u.a.)
Bewertung der Erhebungen und des Kindeswillens
Spezifische Konstellationen und Themenbereiche z.B. Exploration jüngerer Kinder, Kinder unter hohem Koalitionsdruck, höchst belastete Kinder
Möglichkeiten zur Unterstützung der Exploration z.B. mittels Testverfahren
Dokumentation und Verschriftlichung der Kinderexplorationen im Gutachten
Vertiefung durch praktische Übungen
In diesem Seminar erhalten Sie fundierte Kenntnisse und Fertigkeiten zur Kinderexploration. Sie vertiefen durch praxisnahe Vermittlung verschiedene Möglichkeiten zu Gesprächsaufbau und -führung je nach Alter des Kindes und lernen Interventionen bei schwierigen Fallkonstellationen kennen. Sie werden somit für eine entwicklungsadäquate Erhebung, Wertung und auch Verschriftlichung der kindlichen Aussagen sensibilisiert.
Balloff, R. (2018). Kinder vor dem Familiengericht. Nomos
Delfos, 2019. Sag mir mal.....Gesprächsführung mit Kindern
Delfos, 2019: Wie meinst Du das, Gesprächsführung mit Jugendlichen
Dettenborn/Walter, 2016 Familienrechtspsychologie, 3. Auflage
Niehaus, Volbert, Fegert (2017) Entwicklungsgerechte Befragung von Kindern in Strafverfahren, Springer
Salzgeber, Bretz, Bublath (2022). Arbeitsbuch familienpsychologische Gutachten. 2. Auflage. München: Beck.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; Studierende (Master kurz vor dem Abschluss)