Kultursensitive familienpsychologische Begutachtung

Kultursensitive familienpsychologische Begutachtung

Dos und Don'ts für Sachverständige

Kultursensitive familienpsychologische Begutachtung

Dos und Don'ts für Sachverständige

Die psychologische Begutachtung von Familiensystemen, die kulturell und sprachlich nicht originär in Deutschland verwurzelt sind, stellt eine besondere Herausforderung dar. Dieses Seminar zur kultursensitiven Begutachtung thematisiert kulturspezifische und globale Kriterien für die Beantwortung familiengerichtlicher Fragestellungen.

Deutschland ist seit Jahrhunderten ein Einwanderungsland: Mittlerweile hat etwa jeder vierte Einwohner einen Migrationshintergrund. Nicht immer sind bei Problemen in der Partnerschaft oder bei der Kindererziehung, die teilweise vor dem Familiengericht geklärt werden müssen, „deutsche“ Wertvorstellungen und Vorgehensweisen übertragbar. Darf das in Deutschland übliche diagnostische Vorgehen auf diese Familien übertragen werden? Muss in der Kommunikation oder bei der Datenerhebung etwas besonders beachtet werden? Wie sollen oder dürfen Sachverständige Verhaltensmuster und Wertvorstellungen dieser Familien bewerten? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars.

Wesentliche Inhalte:

  • Kultursensitive Kommunikation

  • Diagnostisches Vorgehen und Anwendbarkeit von Normen bei nicht-deutschen Probanden

  • Kulturspezifische und globale Bewertungskriterien für familiengerichtliche Fragestellungen

  • Toleranz für Andersartigkeit versus Vorrang der Leitkultur

  • Umgang mit (eigenen) Vorurteilen

Nutzen und Mehrwert:

Im Seminar erhalten Sie eine Einführung in die Ethnopsychologie und interkulturelle Kommunikation. Sie können Ihre Arbeitsweise als familienpsychologische Sachverständige oder familienpsychologischer Sachverständiger hinsichtlich ihrer Gültigkeit für nicht-deutsche oder multikulturelle Familien überprüfen. Ein weiteres Ziel ist die Sensibilisierung für Vorurteile (eigene oder die anderer Fachpersonen) und implizite Normvorstellungen.

Wissenswertes:

Das Seminar setzt Vorerfahrungen mit der familienpsychologischen Begutachtung voraus. Eigene Fallbeispiele sind willkommen.

Literaturempfehlungen:

Castellanos, H.A. (2024). Psychologische Sachverständigengutachten im Familienrecht (4. Auflage). Baden-Baden: Nomos.

Georgas, J. et al. (2006), Families across cultures. Cambridge: University Press.

Hegemann, T. & Salman, R. (2015). Handbuch transkulturelle Psychiatrie. Bonn: Psychiatrie-Verlag.

Renner, E. (2002). Andere Völker andere Erziehung. Wuppertal: Peter Hammer-Verlag.

Schepker, R. & Toker, M. (2009). Transkulturelle Kinder- und Jugendpsychiatrie. Berlin: Medizinische Verlagsgesellschaft.

Castellanos, H.A. (2024). Psychologische Begutachtung von Familien mit Migrationshintergrund. Wiesbaden: Springer VS.

Eignung:

PsychologInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; ÄrztInnen (Rechtsmedizin); Weitere (Psychiatrie + Psychotherapie); Studierende (Studierende Master); Akademische Berufe (RechtswissenschaftlerInnen)

Seminarzeiten:

Do.06.11.202510:00 - 18:00

Veranstaltungsort:

 |  Augsburg
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Christiane Jähnig

Ihre Ansprechpartnerin

Christiane Jähnig (030) 209 166 313 c.jaehnig@psychologenakademie.de
Das Seminar ist für Schwerpunkt A5, B5, B6 der Weiterbildung zum/zur Fachpsychologen/ Fachpsychologin für Rechtspsychologie BDP/ DGPs anerkannt. Weiterführende Informationen finden Sie hier.

Stimmen zur Veranstaltung

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Sehr guter Aufbau, verständlich vermittelt, man hatte Spaß beim Zuhören, Dozenten sehr nahbar und menschlich, teilweise auch humorvoll gestaltet.
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Sehr große Fachkompetenz der Dozentin, durchweg sehr anschaulich vermittelt.

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