Manche Patientinnen und Patienten zeigen nach bestimmten Erlebnissen, die als unvermeidbar und verletzend, aber nicht als lebensbedrohlich erlebt werden, Symptome einer Traumafolgestörung. Der Vortrag bietet eine Einführung in das Konzept der Mikrotraumata, welches dieses Phänomen beschreibt.
Mehrjährige Mobbingerfahrungen, kumulative Verletzungen in dysfunktionalen Beziehungskonstellationen, wie wiederkehrende Beschämungen und Demütigungen, oder finanzielle Sorgen können bei manchen Patientinnen und Patienten zu einem dauerhaften Stresszustand führen. Diese Belastungen gehen häufig mit einer ausgeprägten Verhaftung in vergangenen verletzenden Erlebnissen einher. Der Begriff Mikrotraumata beschreibt diese spezielle Symptomkonstellation. Sie erhalten in diesem Vortrag Impulse für die Differentialdiagnose, ätiologische Modelle sowie Anregungen für konkrete Interventionen zur effektiven Behandlungsplanung.
Definition des Begriffs „Mikrotrauma“ und Abgrenzung zu weiteren Traumabegriffen
Studienergebnisse zu kumulativen Verletzungen und deren Auswirkungen auf die mentale Gesundheit
Interne und externe Risikofaktoren
Fallbeispiele
Integration therapeutischer Strategien und Übungen in Ihren Behandlungsplan
Dieser Vortrag bietet Ihnen einen kompakten Überblick über das Konzept „Mikrotrauma“, welches die Folgen anhaltender und kumulativer Stressreaktionen bei Patientinnen und Patienten mit individueller Disposition beschreibt. Das Störungsmodell kann sich von gängigen ätiologischen Modellen, z.B. der in diesen Fällen häufig diagnostizierten Depression, unterscheiden. Es wird ein adaptiertes therapeutisches Vorgehen vorgestellt, um diesem Phänomen in der Behandlung betroffener Patientinnen und Patienten durch die Integration traumatherapeutischer Interventionen und Behandlungsphasen gerecht zu werden.
Die Dozentin ist Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) mit Weiterbildungen in integrativer Traumatherapie, Schematherapie und pferdegestützer Psychotherapie. Seit 2014 führt sie ihre eigene Praxis und veröffentlicht als Autorin im Trias und Humboldt Verlag.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärzte und Ärztinnen anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie von Ihrem Ansprechpartner bei Ihrer Landesärztekammer.
Unger, S. (2024). Mikrotrauma. Wenn kleine seelische Verletzungen krank machen. Humboldt.
S3-Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung (2019). S3-Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung (2019). Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie (deGPT). Stand: 2019.
Seides, R.(2010). Should the current DSM-IV-TR definition for PTSD be expanded to include serial und multiple microtraumas as aetiologies? Journal ofPsychiatric and Mental Health Nursing, 17, 725-731.
PsychologInnen; Psychotherapeutische Berufsgruppen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; ÄrztInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen; Klinisches Arbeitsfeld; Psychosoziales Arbeitsfeld; Suchtberatung; Sexualberatung; Erziehungs- und Familienberatungsstellen; Studierende; Andere Berufe mit fachlichem Bezug
Das Seminar findet über die Plattform Zoom statt. Als technische Voraussetzungen benötigen Sie ein Notebook/ PC mit Kamera und Mikrofon (Headset empfohlen) und eine stabile Internetverbindung.
Eine stabile Datenverbindung und für das Seminar erforderliche und funktionierende Hardware (Rechner, Bildschirm, Lautsprecher/Kopfhörer/Headset, Mikrofon, Kamera) sind im Vorfeld der Seminarteilnahme durch die Teilnehmenden sicher zu stellen.