Sexuelle Störungen und Dysfunktionen sind in der Allgemeinbevölkerung sehr häufig und haben negative Effekte sowohl auf die individuelle Gesundheit als auch auf die partnerschaftliche Zufriedenheit. Die Weiterbildung vermittelt grundlegende Kompetenzen zu sexualtherapeutischen Interventionen.
Die Häufigkeit sexueller Störungen wird vielfach unterschätzt, nicht zuletzt weil sie von den Betroffenen selten als Behandlungsanliegen benannt und von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten oft nicht diagnostiziert werden. Die dadurch auftretenden Versorgungsdefizite stehen einem an sich hohen Bedarf an Behandlung sexueller Funktionsstörungen gegenüber. Das Curriculum zeigt neben psychischen Bedingungsfaktoren auch somatomedizinische Ursachen sowie dysfunktionale und maladaptive Interaktionen in der Paarbeziehung auf. Es stellt einen bio-psycho-sozialen Behandlungsansatz vor und gliedert sich in drei Module.
Umgang mit herausfordernden sexualtherapeutischen Prozessen
Gesprächsführung bei sexuellen Problemen
Störungswissen: Erkennen sexueller Probleme und diagnostische Kompetenz
Vermittlungs- und Überweisungskompetenz
Diese Weiterbildung bietet die Möglichkeit, die therapeutischen Kompetenzen im Bereich der Sexualtherapie durch die angebotenen Rollenspiele, Fallbesprechungen und Übungen zu erweitern. Sie lernen einen störungsspezifischen sowie störungsübergreifenden Behandlungsansatz und dessen praktische Anwendung kennen.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie ein Abschlusszertifikat.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Landesärztekammer.
KollegInnen, die die Zertfizierung als „Fachpsychologe/in Rehabilitation BDP" anstreben, können sich die Module des Curriculums auf die zu erbringende Qualifikation im Bereich „Diagnostik" und „Psychologische Interventionen" anerkennen lassen.
Hartmann, Uwe (Hrsg.) (2018): Sexualtherapie – ein neuer Weg in Theorie und Praxis. Heidelberg: Springer.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; ÄrztInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen
Dieses Modul widmet sich der Sexualanamnese. Sie erwerben Kompetenzen im Erkennen sexueller Störungen, lernen diese zu klassifizieren und ihre Bedeutung für Komorbiditäten einzuschätzen.
Dieses Modul aus dem Curriculum der sexualtherapeutischen Basiskompetenzen vermittelt ein an funktionellen Bedeutungen orientiertes Symptomverständnis und zeigt, wie ein erfahrungs- und erlebnisorientierter therapeutischer Zugang zu sexuellen Problemen in der Therapie gefunden werden kann.
Dieses Modul widmet sich der Frage, was PsychotherapeutInnen tun können, wenn sich PatientInnen mit sexuellen Schwierigkeiten bei ihnen vorstellen bzw. ein sexuelles Problem im Verlauf einer Psychotherapie zum vordringlichen Behandlungsanliegen wird.