In diesem Modul können Ihre bereits erworbenen Kenntnisse zu Behandlungsansätzen bei dissoziativen Störungen vertiefen und an exemplarischen Fallbeispielen praktisch üben. Sie erlangen mehr Sicherheit im Erkennen und Behandeln dissoziierter Persönlichkeitsanteile.
Das Wegdriften aus einer Situation und das "Nicht-Mehr-Hier-Sein" sind Anzeichen einer Dissoziation, die besonders nach traumatischen Erlebnissen auftreten kann. Betroffene werden dadurch aus dem momentanen Erleben gerissen und sind oft von großer Angst vor der nächsten Dissoziation geprägt. Auf die besonderen Herausforderungen in der Beziehungsgestaltung, das Erkennen von fehlerhafter Vordiagnostik, den Nutzen und die Grenzen von diagnostischen Fragebögen sowie hilfreiche Ansätze in der Psychotraumatherapie bei dissoziativen Störungen fokussiert dieses Vertiefungsmodul.
Strukturierte diagnostische Abklärung von Art und Schwere der Dissoziativen Symptome
Differenzialdiagnostik mit anderen psychiatrischen Störungen
Besondere Herausforderungen in der Beziehungsgestaltung
Einführung in die Arbeit mit dissoziierten Persönlichkeitsanteilen
Psychotherapeutische Arbeit während laufender instabiler oder gewalttätiger Lebensumstände
Sequenzielle Traumatisierung und organisierte Gewalt
Hilfreiche Therapieansätze, insbesondere auch bei Dissoziation von Persönlichkeitsanteilen
Das Vertiefungsmodul erweitert Ihre Kompetenzen für den Umgang mit (komorbiden) dissoziativen Störungen und ermöglicht Ihnen, den Patienten und Patientinnen bei dieser Symptomatik mit effektiven Therapiestrategien zu begegnen. Insbesondere erlangen Sie mehr Sicherheit im Umgang mit möglichen dissoziierten Persönlichkeitsanteilen.
Dissoziative Störungen sind häufige Traumafolgen nach Gewalt im Kindesalter, werden jedoch oft übersehen oder fehlgedeutet. Insbesondere bei der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) gibt es große klinische Unsicherheiten – gleichzeitig aber auch ein wichtiges Potential zur Verbesserung in der psychotherapeutischen Versorgung. Das Seminar orientiert sich an den AWMF-Leitlinienempfehlungen (PTBS) sowie den internationale Expertenempfehlung (DIS), an denen die Dozentin als Autorin mitgewirkt hat.
Das Seminar richtet sich an alle, die sich über Dissoziative Störungen informieren und mehr Sicherheit in der Diagnostik und Behandlung gewinnen möchten. Als Vertiefungsmodul sollten Vorkenntnisse zu Trauma und Dissoziation vorhanden sein. Das Einbringen eigener Fälle ist sehr willkommen.
Dieses Seminar ist ein Vertiefungsmodul, das ergänzend zum Basiscurriculum Psychotraumatherapie mit EMDR für die Zusatzqualifikation "Spezielle Psychotraumatherapie" absolviert werden kann.
Gast, U. & Wabnitz, P. (2023): Dissoziative Störungen erkennen und behandeln. Stuttgart: Kohlhammer.
Gast, U. & Wirtz, G. (Hrsg.) (2022): Dissoziative Identitätsstörung bei Erwachsenen. Expertenempfehlungen und Praxisbeispiele. Stuttgart: Klett-Cotta
Schäfer, I., Gast, U., Hoffmann, A., Knaeelsrud, C., Lampe, A., Liebermann, P., Lotzin, A., Maercker, A., Rosner, R., Wöller, W. (2019) S3-Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung. Springer Verlag, Berlin.
Die folgende Literatur sollte vorbereitend auf das Seminar gelesen werden:
DeGPT Psychotraumatologie - Annex 2: Dissoziative Identitätsstörung und Annex 3: Dissoziative Störungen
Psychologische PsychotherapeutInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen